Sonntag, September 17, 2006

Unwetterbrückenhecht

Hy @ all,

nachdem mir mein morgiger freier Tag leider gestrichen wurde, hieß es heute Mittag: Nix wie ab ans Wasser...

Leider ewaren die Voraussetzungen nicht wirklich gut, denn das Barometer fiel und fiel und es waren auch Gewitter angekündigt.
Die erste Strecke, eine ruhige relativ tiefe Staustrecke befischte ich mit Gufis, jedoch ohne in knapp 3 Stunden auch nur einen einzigen Biß zu bekommen, obwohl ich richtig Strecke machte.
Es zog sich dann immer mehr zu und ich beschloß einen Stellenwechsel.
Gerade als ich am Auto war, kam auch schon ein deftiges Gewitter und ich war heilfroh im trockenen sitzen zu können.
Ich fuhr nun unter das Weilburger Wehr, wartete im Auto das Ende des Gewitters ab und schnappte mir dan die Jerkrute, wenn halt auf Gummi nix geht...
Doch kaum war ich am Wasser angekommen, kam das Gewitter auch schon zurück und es goß wie aus Kübeln. Ich floh sofort unter eine große Brücke in der Annahme, daß das Gewitter sich schon bald wieder verziehen würde, da da lag ich gründlich falsch...
Ringsum donnerte es und blitzte es, daß einem Angst und bange werden konnte, ich harrte einfach aus.
Irgendwann wurde es mir dann zu langweilig und ich warf aus dem Trockenen Eckchen mal stromauf, mal stromab, eher um mir die Zeit totzuschlagen. An einen Erfolg auf den schwimmenden 5er Buffalo bei dem prasselnden Regen glaubte ich zu keiner Sekunde.
Die Lahn fing rasch an zu steigen und trübte sich ein, als urplötzlich ein Hecht an der Stelle aus dem Wasser schoß, an dem sich eben noch mein Buffalo befand, der Anschlag erfolgte vor Schreck etwas verzögert, aber immer noch zeitig genug und ein harter Drill entbrannte. Schließlich konnte ich doch den Hecht relativ schnell unter die Brücke bugsieren und mit der Hand sicher landen.



Schnell vermessen, das Maßband zeigte 76 cm, ein Bildchen im Trockenen mit Selbstauslöser geschossen...



...und anschließend weiter aufs Ende des Unwetters gewartet.
Nach 2 Stunden vergeblicher Warterei hatte ich die Nase voll und machte mich durch den peitschenden Regen auf den Heimweg, es dauerte nur wenige Augenblicke und ich war naß bis auf die Haut, aber scheiß drauf, Hauptsache Schneider frei... :D

Mittwoch, September 06, 2006

Gummi mau aber ich hatte ja noch nen Mepps...

Hi @ all,
gestern gegen Mittag machte ich mich zum 2. Angeltag hintereinander an die Lahn (was ein Luxus, seit dem ich wieder Arbeit habe)
Zuerst besuchte ich die Stelle, die mir gestern wenigstens 2 Barsche und einen kleinen Hecht eingebracht hatte.

Ich montierte verschieden Gufis in verschiedenen Farben und Größen, doch Bisse Fehlanzeige.
So arbeitete ich mich langsam flußabwärts, irgendwo müssen doch die Fische sein...?
Da urplötzlich sah ich beim Herausheben eines Kopytos, wie ein mächtiger Barsch im letzten Moment abdrehte und ich sah eine gewaltige Barschflanke.
"Den muß ich haben", schoß es mir durch den Kopf, das könnte dein neuer PB werden, der alte liegt bei 43 cm und mir kam dieser Barsch nochmals deutlich größer vor. Also alles durch das Wasser gejiggt und gekurbelt, was die Ködertasche so hergab, doch der Kollege wollte scheinbar nicht mehr.
Beim kramen in meiner Gürteltasche stieß ich auf einmal auf ein "Relikt aus grauer Spinnfischerurzeit", einen silbernen 5er Mepps, mit denen ich in den Anfängen meiner Spinnfischerlaufbahn so manchen Schuppenträger überlisten konnte. Also den guten alten Mepps angehängt und einige Würfe gemacht, abwechslungsreich mal durch das Oberwasser, dann durch das Mittelwasser geführt und schließlich soweit es die starke Strömung zuließ auch tiefer angeboten, doch der Barsch stellte auf stur.
Noch einige Meter weiter unterhalb warf ich den Mepps wieder quer zur Strömung und ließ ihn langsam rotierend im Halbkreis auf mich zudriften als dieser plötzlich stehen blieb. Ich dachte erst an einen Hänger, setzte gewohnheitsmäßig jedoch einen Anschlag und urplötzlich setzte sich der vermeintliche Hänger immer schneller werdend in Bewegung, die stramm eingestellte Rollenbremse meiner alten Mitchel 300x kreischte in den höchsten Tönen und immer wieder fuhren in den Schnurabzug harte Schläge, die die Damokles aber sicher abfederte.
Sofort war mir klar, daß hier weder ein Barsch noch Hecht oder Zander am anderen Ende zog, das konnte nur ein Waller sein und ich schaute auf die Uhr, die gerade 13.10 anzeigte.
Der Fisch zog mit der Strömung flußab und die Spule leerte sich zusehends. Waren es nach der ersten Flucht ca. 30 Meter Schnur, wurden es schnell über 50 Meter und ich konnte nicht mit aller Gewalt dagegen halten, hatte ich doch als Vorfach nur mein übliches 7Strand mit 6,8 Kilo Tragkraft montiert.
Schließlich gelang es mir irgendwann den Fisch aufzuhalten und ich konnte ihn langsam gegen die Strömung zu mir heranpumpen, wobei er immer wieder die gewonnene Schnur scheinbar mühelos zurückholte. Ich kam richtig ins schwitzen und bangte, daß denn der Drilling halten möge bzw. derselbe sicher sitzt.
Nach mir endlos vorkommenden ca. 25 Minuten hatte ich den Waller erstmals vor mir, er blieb jedoch noch immer stur am Grund. Plötzlich zeigten große aufsteigende Luftblasen an, daß der Waller langsam doch müde wird (dann lassen die immer Luft ab) und ich klappte meinen Kescher auf, denn die Uferböschung war hier so hoch, daß ich nicht vom Ufer aus den Wallergriff hätte setzen können.
Dann kam er plötzlich an die Oberfläche und mir wurde klar, daß das mit dem keschern nicht so einfach werden würde, der Bursche war einfach zu groß. Nichtsdestotrotze versuchte ich das Keschern, doch irgendwie bekam ich den Waller einfach nicht in das zu kleine Netz, er schaffte es immer im letzen Moment, sich aus der Kescheröffnung herauszuwinden. Im Geiste sah ich mich nun schon meine Taschen leeren und in das etwa bauchtiefe Wasser hinunterzusteigen, aber irgendwie schreckte ich davor zurück und beschloß, noch einen letzten Kescherversuch zu wagen.Wie es mir letztendlich gelungen ist, kann ich nicht mehr genau sagen, aber auf einmal war er doch komplett im Netz, ich warf die Rute beseite und zog den Kescher keuchend an Land.
Schnell noch ein wenig vom Ufer weggezogen und da lag er nun, der größte Fisch in meiner bisherigen schon knapp 30-jährigen Anglerlaufbahn.
Nach einem Urschrei zog ich den Waller aus dem Kescher und sah, daß der Mepps gerade mal mit einem einzigen Haken im Unterkiefer saß. Zum Vermessen legte ich dann den Waller lang ausgestreckt auf das feuchte Gras und das war wirklich ein feiner Watz, wie er so dalag, das Maßband zeigte schließich 1,46 Meter
Nun verfluchte ich es, alleine am Wasser zu sein, denn ein paar Fangfotos wollte ich doch zumindest von diesem prächtigen Tier haben. Also die Digi auf Selbstauslöser eingestellt, auf der Angeltasche abgelegt und schnell ein paar Bilder geschossen, leider ist die Qualität nicht optimal, aber ich denke man kann die Ausmaße des Fisches erkennen, der war nicht nur groß sondern auch allerbestens genährt.
Aber nun genug gelabert, hier die Bilder. das erste um 13:47 aufgenommen, also dauerte der Drill inkl. der Landung gute 35 Minuten









Was der Kerl nun letztendlich gewogen hat, weiß ich nicht, da ich keine Waage mit mir rumschleppe, aber ich schätze ihn mal auf irgendwas zwischen 15 und 20 Kilo, als Fänger würde ich logischerweise eher nach oben tendieren aber das sind nur grobe Schätzungen.
Anschließend fuhr ich mit noch immer zitternden Armen eine andere Stelle zum Jerken an, fing dort aber nix und beschloß, eine Angelpause einzulegen, ein kühles Blondes zu mir zu nehmen und euch den Fisch zu präsentieren...

Dienstag, September 05, 2006

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Hi @ all,
nach für mich unendlich vielen Tagen ohne Angeln bin ich heute Nachmittag endlich mal wieder ans Wasser sprich die Lahn gekommen.Nach dem wettermäßig eher sehr besch...enen August schien tatsächlich mal wieder die Sonne, es war mollig warm und Hecht, Barsch und Zander sollte es an die Schuppen gehen.
Doch scheinbar war der Wetterumschwung den Flossenträgern nicht so wirklich recht, denn es tat sich an der ersten Stelle, die immer für Barsche gut ist, zunächst einmal gar nix. Also nach einer guten Stunde die Stelle gewechselt und unter ein Wehr gefahren.
Hier bekam ich recht schnell auf einen 8er Kopyto einen heftigen Biß und nach kurzem Drill erblickte ein ca. 25er Barsch das Licht der Welt, der sich den Kopyto bis zum Anschlag reingesaugt hatte.



Leider sollte das an dieser Stelle auch der einzige verwertbare Biß bleiben und ich fuhr wieder eine andere Stelle an, die ich zur Abwechselung mal mit Jerks beackerte, doch auch das war nicht der Stein des Weisen, außer einem kleinen Nachläufer auf einen Salmo Jack Fehlanzeige.Das Stellenhopping ging nun munter weiter, die nächste Stelle beackerte ich wieder erst mit Jerks, dann mit Gufis in allen Größen bis hin zu 23er Badelatschen, auf den ich wenigstens eine Fehlattacke eines kleineren Hechtes verzeichnen konnte.Also kurz vor der Dämmerung nochmal an die Stelle mit dem Barsch gefahren, dort habe ich schon öfters den einen oder anderen Zander der Lahn entlocken können.Gleich beim 1. Wurf ein Biß auf den 8er Kopyto, der mir Nachmittags den bislang einzigen Barsch gebracht hatte, der Anschlag saß und wieder ein Barsch, allerdings einer von der etwas besseren Sorte, mit 36 cm mein größter für dieses Jahr.





Eine Viertelstunde später dann kam noch ein letzter Biß, aber leider kam nicht der erhoffte Zander, sondern nur ein ca. knapp 50er Hecht zum Fotoshooting kurzfristig aus dem Wasser.



Da morgen auch noch ein Angeltag ist, ließ ich es dabei bewenden und machte mich auf den Heimweg...